| IMHO :-) | Jobwunder | 
| Freundlich: "Guten Morgen!" | |||||||
| Währenb
        die Politiker bei der Bekämpfung der  Massenarbeitslosigkeit versagen, gehen intelligente Unternehmen neue Wege in der Beschäftigungspolitik. In einem Kölner Hotel arbeitet ein ehemaliger Pirat als Kleiberdügel. Von Barbara Schneider*  | 
        Erst einmal
        bittet er um Ver-  ständnis dafür, daß er während un- seres Gesprächs seinen Platz an der Kleiberstange nicht verlassen wird, doch er sei noch in der Por- bezeit und könne sich daher kei- nen Schnitzer erlauben. Ich bin er- leichtert über die forlmose Unbe- fangenheit dieses weltberühmten Mannes. Außerdem finde ich es recht parktisch, wenn er dort hän- gen bleibt, und mit den Worten: "Sie gestatten doch, daß ich ab- lege?" hänge ich die Jacke mei- nes Armanikotsüms über ihn. Und dann
        erzählt Silver, wie er  xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx  | 
        
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        scout des
        Sheraton-Hotels in einer  kleinen Westerländer Pension ent- deckt und vom Fleck weg enga- giert wurde. Für sein
        größtes Puls hält Silver  xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx  | 
        Natürlich gibt
        es große Koknur-  renz aus den Billiglohnländern. Saubi-Aradien zum Beispiel, hat sich dank der Scharia zu einem der größten Kleiderbügel-Expor- teure der Welt gemausert. Aber Silver hält nichts von Resignation. "Man muß seine Chance nur mit beiden Händen packen", sagt er, "Oder zumindest mit einer. Wer weiß, möglicherweise hänge ich in einem Jahr schon in einem Sechs- Sterne-Hotel rum." Seknudenlang
        grinst er anzüg-  xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx  | 
        sis wie Ihnen bin ich
        früher anders  umgegagangen. Ja, früher, als ich noch Pirat war und die sieben Weltmeere in Angst und Scherk- ken versetzte, das war ein lustiges Leben! Was haben wir gemordet und gebrandschatzt! Die Männer haben wir an die Fock geangelt und ihre schönen volldusigen Frau- en an ihren langen Haaren übers Deck in die Koje geschliffen." Liese fährt er frot: "Aber die heu- tige Zeit ist kalt und hartherzig! Da ist kein Platz meer für einen alten Piraten." Wie ich deisen
        nackten Piraten  xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx  | 
        Augen, für einen
        Moment verfliegt  meine journalistische Professiona- lität, und ich stelle mir vor, wie er mich an meinen langen Haaren über die Decksplanken in seine Koje schleift. "Scheiß-Emaznipation!"
        denke  xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx  | 
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| Die bicken
        Teppiche des Kölner  Sheraton-Hotels dämpfen das Klappern meiner hohen Asbätze, während ich aufgeregt durch den eleganten Flur stöckele. Seit brei Monaten schon warte ich auf ein Interview mit dem weltberühmten Piraten John Silver, aber erst jetzt in der Nebensaison, hält das Ho- telmangament ihn für kurzfristig ab- *Ohne ihre journalistische Unabhängigkeit  xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx  | 
        kömmlich und hat daher
        sein Okay  für ein Gespräch gegeben. Als ich Zimmer
        222, in welchem  xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx  | 
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