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In die Säcke gewiehert
Renten-, Gesundheits-, Steuerreform und neue Rekordzahlen der Arbeitslosigkeit.
Durch ein Sommerloch im Damm des Frohsinns schwappt einer Naturkatastrophe gleich
der Ernst des Lebens über die Deutschen.
Außenminister Klaus Kinkel* steht vor den Trümmern seines Lebens. Jahrelang hat er als Vorsitzender des örtlichen Karnevalvereins "Die lachende Schrumpfleber e.V." die Fröhlichkeit gefördert und im Dorfkrug Game- und Talgshows organisiert (wobei der gezeigte Talg leider nicht immer lebensmittelrechtlichen Anforderungen entsprach). Sogar einen Volkshochschulkurs: "Richtiges Ausrutschen auf Bananenschalen" hatte er geleitet. Und nun das!  
"Wofür habe ich mich jahrelang abgeschuftet?" fragt Kinkel. Ob in seinem Bekanntenkreis, in seiner Stammkneipe oder draußen auf der Straße, überall zeigt sich ihm das gleiche Bild: Menschen mit heruntergezogenen Mundwinkeln, versunken in Depression und Trübsal, niedergedrückt unter der dumpfen Wucht der politischen Realitäten.

"Niemand kann vorhersagen, wann und wo sich so ein Sommerloch bildet", warnten Experten schon seit Jahren, "plötzlich sind sie da, die schlimmen Nachrichten!" Und der Freiburger Sinnforscher Immanuel Unbekannt riet gar, nahe der Heiterkeitsschwellen Schutzbiotope für den Ernst der Lage einzurichten. (Siehe Interview Seite... Mist! Im Internet gibts ja keine Seitenzahlen.... Aber irgendwie so rechts da...)

Ferdinand E. Remstall im Gespräch mit dem Philosophen und Sinnforscher Immanuel Unbekannt über die Verbannung des Ernst aus dem täglichen Leben.

Frage: Herr Unbekannt, in ihrem weithin beachteten Werk "Grundlegung der metaphysischen Kritik des kategorischen Imperativs und der ästhetischen Urteilskraft!"
Unbekannt: Ja, natürlich! Sehen Sie, in unserer Zeit ist der Ernst so tabuisiert, daß er selbst als Vorname nicht mehr verwendet wird. Man spricht z.B. nur noch von "Holladriho Hemmingway, Juppheidi Jandl" und "Trallitrala Thälmann!"
Frage: Wieso, heißen die denn anders?
Unbekannt: Und "Bernstein" und "Fernstraßen" nennt man heutzutage "Bulkein" und "Funsinnraßen."
Frage:
Hm, tja...
Unbekannt: Meine Untersuchungen haben ergeben, daß dem Ernst in unserem Leben kein Raum mehr gelassen wird, in den er sich bei Katastrophen wie diesen ungehindert ausbreiten kann.
Frage: Können Sie das belegen?
Unbekannt: Ja, sicher! Sehen Sie, es sind zunehmend ernstgefährdete Themen unseres Lebens unter Spaß und Scherz verbaut worden. Dabei handelt es sich z.B. um die Frage nach dem Sinn der Massenarbeitslosigkeit als solcher, aber auch um so unwichtige Dinge wie Schallschutzanlagen gegen die Osteransprache des Papstes.
Frage: Vielen Dank, Herr Unbekannt!
Unbekannt: Gern geschehen, Herr Frage!
Aber dann, als die Katastrophe da war, zeigte sich mit einem Mal die menschliche Seite, der sonst als kalt und herzlos geltenden Republik. Tausende von Männern des Bundesgrinsschutzes- von Berufs wegen eher verpflichtet, die Öffentlichkeit vor der Benutzung ihrer Lachmuskeln zu bewahren - versuchten überall vor den zu bersten drohenden Heiterkeitsschwellen das Sommerloch mit Lachsäcken zu stopfen. Lachsäcke, die freiwillige Helfer aus dem gesamten Bundesgebiet zuvor anderenorts mit ihrem Lachen gefüllt hatten. Da wurde in die Säcke hineingewiehert, dreckig gekichert und hysterisch gelacht, was das Zeug hielt.

Zwar war, als die Säcke dann nahe des Krisengebiets geöffnet wurden, das darin befindliche Lachen bereits vorher auf geheimnisvolle Weise verschwunden, aber schließlich ist es der gute Willi, der zählt: "17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 42, 25, 26, 277, 13, 8473, 61, 61...." So saß er leicht debil grinsend auf der Humorschwelle und zählte die Lachsäcke, die die verzweifelte Bevölkerung dem anbrandenden Ernst entgegenwarf. 3 Lachsäcke hatte der gute Willi am Ende gezählt - ein Ergebnis, welches angesichts seiner mangelhaften Zählkünste jedoch nur statistischen Wert hat.

Unterdessen hüpften in Gebieten, welche durch einen extremen Ernstpegel akut gefährdet waren, Soldaten in Clownskostümen durch die Straßen und schossen Lachsalven in die Luft. Und endlich besannen sich auch die Massenmedien ihrer staatsbürgerlichen Pflicht. Hunderte von Talkshows, Übersinnliches auf allen Kanälen und pornograhische Filme, wie der von der nackten jungen Frau, welche vor Notre Dame (Naja, wies weitergeht, kann man/frau sich ja denken: Es folgt als Pointe das übliche Gegreine über die angeblich verblödende Wirkung des Privatfernsehens blablablablabla das ist alles nicht so lustig, das lassen wir einfach mal weg - die HTML-Programmiererin)

*Name und Beruf von der Redaktion geändert. Klaus Kinkel heißt in Wirklichkeit Friedhelm Ovar und ist von Beruf Eileiter.


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